Bollywoodelfe's Blog

Eine deutsche Sicht auf Bollywood, Indien , Pakistan

Mein persönliches IndoGermanFilmweek-Filmefazit

Filme, die mich am meisten beeindruckt haben und die ich uneingeschränkt empfehlen kann (wow!):

Mary Kom.

Film über Chungneijang (später als Mary Kom bekannt), die entgegen aller Widerstände fürs Boxen brennt. Als sie auf dem Höhepunkt ihrer Box-Karriere heiratet, ist ihr Meistertrainer schwer enttäuscht, weil er damit ihre Karriere beendet sieht. Doch die Leidenschaft fürs Boxen brennt weiterhin so sehr in ihr, dass sie trotz ihrer Zwillingsmutterschaft ein Comeback starten will. Unglaublich beeindruckende Geschichte einer Powerfrau, die sich keine Steine in den Weg legen lässt, großartig realistisch dargestellt von Priyanka. Mit dem Film wird man zwangsläufig Fan vom Frauenboxen.

Mardaani.

Film über die coolste Polizistin, die ich je gesehen habe. Clever & smart, taff, da ist man einfach baff. Selbst die miesesten Einschüchterungsversuche der Kriminellen lässt sie nicht aufgeben. Sie hat im indischen „Rechtssytem“ genau die richtigen Antworten parat. Die Hintergründe sexueller Kriminalität sind leider sehr real, aber diese starke Frau gibt Hoffnung. Neben Rani würde sogar der obercoole Dabangg-Matchobulle Salman Khan verblassen. Rani als Police Wala: leider geil.

 

Filme, die mir sehr gefallen haben, auch wenn die angesprochenen Themen die dunklen Seiten der indischen Gesellschaft beleuchteten (yeah!):

Fandry.

Film über die Leiden der niederen Kasten, die die unliebsamen Aufgaben des Dorfes übernehmen müssen und ständig an Grenzen stoßen. Jabya, Sohn einer Familie, die sich z.B. um das Verjagen der Wildschweine kümmern muss, verliebt sich in ein Mädchen einer höheren Kaste, denn die Liebe kennt zwar keine Grenzen, die Gesellschaft schon. Aaaahhh, dieser verliebte Blick, den er ihr immer zuwirft, das ist einfach so betörend! Da geht einem das Herz auf! Und gleichzeitig weiß man, dass es keine Chance auf ein Happy End geben wird. Dramatisch schön!

Jal.

Film über den täglichen Überlebenskampf von Menschen, die in Regionen mit Wasserknappheit leben. Hier wird für Wasser gemordet. Da kommt eine russische Tierschützerin des Weges, deren Herz es bricht, dass die armen Flamingobabys sterben, und prompt wird eine große Rettungsaktion von der Regierung unterstützt und nach sauberem Wasser gebohrt. Flamingos gerettet. Dass die Menschen ebenso dringend das lebensnotwendige Wasser benötigen, interessiert niemanden. Man dürstet beim Filmschauen mit, man taucht ein in die Fata Morganen, die erscheinen. Tolle Bilder! Traurig schaurig schön!

Haider.

Hamlet auf den Kashmir-Konflikt der 90er Jahre übertragen. Kommt leider erst in der zweiten Hälfte richtig in Fahrt. Dann aber auch großes Kino. Blutig schön!

 

Filme, die eine tolle Geschichte zu erzählen hatten (supi):

Traces of Sandalwood. 

Zwei indische Waisenkinder werden als Kinder getrennt, die später erfolgreiche ältere der beiden Schwestern findet schließlich die Spur ihrer jüngeren Schwester Sita in Barcelona und sucht sie dort auf. Die hat so überhaupt keine Ahnung davon, dass sie überhaupt adoptiert wurde und ist total überfordert mit der Tatsache, dass ihre Eltern ihr das bis jetzt verheimlicht haben und dass sie plötzlich eine Schwester hat und ganz andere Wurzeln. Ein Film auch für Barcelona-Fans.

 

Filme, vor denen ich warnen muss (zu Risiken und Nebenwirkungen…):

Titli.

Film über eine kriminelle Familie und dem Versuch des Jüngsten, aus dieser Gewaltspirale auszubrechen. Nach diesem Film hatte ich richtig dramatische Alpträume. Keine Ahnung, wie er das geschafft hat, denn normalerweise finde ich auch an blutigen Szenen durchaus Unterhaltungswert. Aber was hier gezeigt wird, ist eben sehr real und so gar nicht absurd. Der Film soll demnächst regulär in die deutschen Kinos kommen. Da kann ich nur warnen: nur für ganz hartgesottene Gemüter!

 

Filme, von denen ich mir im Nachhinein dachte, schade um die Zeit im dunklen Kinosaal (kann weg):

Suleimani Keeda.

Film über zwei Drehbuchautoren, die Bollywood aufmischen wollen. Getreu der Idee im Film, einen Film ohne Story, außerhalb der üblichen Filmkonventionen zu machen, plätschert eben dieser Film sehr ideenlos vor sich hin. Netter Einblick in Mumbais Kreativviertel. Statt einem Gitarrenspieler hört man hier auf der Party halt einem Sitarspieler zu. Muss man aber nicht gesehen haben. Wie sagte die Hauptdarstellerin so schön: Life is too short. Ja, sollte man seine Zeit nicht mit solchen Filmen verschwenden.

 

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Berlinale 2011: Patang (The Kite)

Patang (The Kite) liefert wundervolle Bilder des Drachenfestes in Ahmedabad untermalt mit mitreißender Musik. Es fühlt sich an, als wäre man tatsächlich vor Ort und erlebt mit dieser Familie das Drachenfest. Leider blieb es für mich dabei, nur Betrachter zu sein. Weder die Figuren, noch die Geschichte haben mich emotional tiefer hineingezogen. Das Drachenfest, urprünglich eine muslimische Tradition, wurde mit der Zeit auch von der nichtmuslimischen Bevölkerung übernommen. Ziel bei diesem Fest ist es nicht, den Drachen so lange wie möglich oben zu halten, sondern andere Drachen abzuschneiden. Dazu gibt es sehr viel zu Essen, die ganze Stadt feiert dieses Fest zur Freude der Kinder. Die Gefährlichkeit dieser Feierlichkeit wird nur am Rande angedeutet, denn es gibt regelmäßig sehr viele Unfälle. Einerseits durch von den Dächern stürzenden Menschen, da die Dächer kaum gesichert sind. Auch die Schnüre sind sehr gefährlich, wenn sie an Stromleitungen gelangen oder wenn sie gefährliche Schnittwunden verursachen, denn das Ziel ist ja das Zerschneiden der anderen Drachenschnüre und so werden diese Schnüre aufs äußerste scharf präpariert, z.B. mit Glas. Aber was zählt, ist eben der Profit, den man mit diesem Fest erzielen kann. Und darum geht es auch in der Familiengeschichte, wo der Profit mehr zählt, als die Familie. Außergewöhnlich fand ich die Darstellung der Tochter, gespielt von Sugandha Garg, die auch schon in „My Name is Khan“ als Reporterin mitspielte. Anders als in Ahmedabad, wo sie nur selten zu Besuch ist, lebt sie in Delhi scheinbar ohne traditionelle Einschränkungen einen eher westlichen Lebensstil. So sucht sie sich für den Abend einen jungen Mann, mit dem sie einfach nur Spaß haben kann. Schließlich kommt es in der Nacht auch zu heißen Küssen zwischen den Beiden. Während es für den jungen Mann etwas Besonderes ist (es ist auch der erste Filmkuss für den Darsteller) und er sogar von Liebe redet, macht sie ihm klar, dass sie nur ein bisschen Spaß haben wollte, mehr nicht. So einen Frauentyp sieht man sonst ja eher selten und scheint wohl nur möglich, weil der Regisseur in den USA lebt.

http://www.patang.tv/

http://www.facebook.com/patangfilm

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Aamir Khan stellt sich als Berlinale Jurymitglied vor

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Bereits am 8. Februar kam Aamir Khan in Berlin an und begab sich heute morgen um 10.30 Uhr zur Pressekonferenz der Berlinale Jury. Gemütlich schlenderte er vom nahegelegenen Hotel Ritz-Carlton zum Grand Hyatt. Seine rote Jacke leuchtete uns förmlich entgegen. Kleiner Mann ganz groß. Der Fanauflauf hielt sich in Grenzen, so dass man es sogar bis in die erste Reihe schaffte. Als er 2009 zur Filmvorführung von „Taare Zameen Par“ in Berlin war, hatte ich keine Chance, ihm auch nur ein Stück näherzukommen, denn damals war der Auflauf doch viel gewaltiger. Doch heute waren die herumstehenden Fans hauptsächlich für die anderen Jurymitglieder gekommen, so dass wir Glück hatten, als wir seinen Namen riefen, kam er auch gleich zu uns. Freudestrahlend hielt ich ihm meine DVD entgegen (Taare Zameen Par) und er musste lächeln (zum Dahinschmelzen, ist ja klar), schrieb fleissig seine Autogramme und verschwand in die Pressekonferenz. Auch wenn er selbst nicht weiß, wie er zu dieser Ehre gekommen ist, aber wer so tolle Filme macht, hat es einfach verdient. Ich freue mich sehr darauf, dass er nun gezwungenermaßen länger in Brrrrrlin bleibt. Zum Glück dieses Jahr nicht ganz so kalt, aber sein Jäckchen scheint ja kuschelig genug.

Video:
http://www.tvbvideo.de/video/iLyROoafzszx.html

Bilder:
http://www.morgenpost.de/kultur/berlinale/article1540282/Die-61-Berlinale-Tag-1-der-Filmfestspiele.html?slideshowpage=8
http://www.abendblatt.de/kultur-live/article1783579/Berlinale-2011.html
http://www.mediabiz.de/film/news/berlinale-jury-praesentiert-sich/301308
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.berlin-im-kinofieber-berlinale:-filmgroessen-auf-baerenjagd.7005e766-d5f3-4cb7-bf61-d3e877dd4d5d.html

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ISHQ Bollypop startet in Berlin

Am 19.10. startet nun die ISHQ in Zusammenarbeit dem Babylon Kino Berlin die monatliche Filmreihe „ISHQ Bollypop„.  Den Anfang macht der Film Chance Pe Dance (Tanz um dein Glück). Ab dem 1. Oktober 2010 wird dieser Film in Deutschland auch auf  DVD erhältlich sein. Aber Achtung: der Film wird in deutscher Synchronisierung gezeigt! Schade, denn so oft ich es auch versucht habe, aber mit Bollywoodfilmen in deutscher Synchronisation konnte ich mich bisher überhaupt nicht anfreunden.  

19.10.2010  20:00 Uhr Babylon Kino Berlin: Chance Pe Dance (Tanz um dein Glück), Sprache:

Deutsch

Molodezhnaja schreibt in seiner Kritik: „Willkommen zur Shahid-Show – wer den Kerl nicht mag, braucht gar nicht einzuschalten, denn es dreht sich jede Szene, jeder Song, jedes Bild um Mr. Shahid Kapoor. Sozusagen ein Film für seine Fans…“

In Indien floppte der Film mit seiner wenig originellen Story: ein talentierter, tanzbegeisterter, aber leider bisher erfolgloser Schauspieler kämpft sich durch sein Leben, verliebt sich dabei und wird am Ende nach harter Arbeit schließlich doch, was er sich immer erträumt hat, ein Superstar. 
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Dabangg im Kino – ein Bollywood-Hulk sprengt die Lachmuskeln

 
Es muss nicht immer anspruchsvoll sein, manchmal darf ein Film auch einfach nur mal wieder so richtig bekloppte Unterhaltung bieten…zumindest, wenn Salman Khan eine derartige Höchstleistung bietet und man mal wieder so richtig gut lachen kann. Da sprengt es Salman Khan wie Hulk die Sachen vom Leib, weil seine Muskeln vor Zorn derart anschwillen und man biegt sich vor Lachen über derartige Absurditäten. Im Gegensatz zu Akshay Kumars Blödelklamotten ist das auch für einen Nicht-Inder zum Brüllen komisch. Und Salman Khans Tanzeinlagen sind einfach ein Augenschmaus. Man merkt, dieser Film muss ihm richtig Spaß gemacht haben, denn er dreht so richtig auf. Die Werbung "Salman Khan, wie man ihn noch nie gesehen hat" hat vielleicht gar nicht mal so Unrecht. Dieser Film sorgt durchaus für eine gelungene Unterhaltung der besonderen Art. Auf jeden Fall sehenswert!
 
Kinotermine:
13.09.2010, 17:00 & 20:15 Uhr , Hamburg, Cinemaxx-Dammtor
14.09.2010, 20:15 Uhr , Berlin, Cinemaxx Potsdamer Platz
19.09.2010, 15:00 Uhr , München, Neues Rottmann
Quelle: http://www.bollywood-corner.de/
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We are Family – Bollywood kopiert Stepmom / Seite an Seite

 
Regisseur Siddharth Malhotra äußerte, "We are Family" ist nicht einfach nur eine Kopie des Hollywood-Films "Stepmom" (Seite an Seite), sondern eine Adaption. Schade nur, dass da nicht viel adaptiert wurde, sondern einfach nur 1:1 umgesetzt. Auch wenn Kajol natürlich wieder mal umwerfend spielt, auf diese Kopie hätte die Filmwelt auch verzichten können. Der Film langweilt phasenweise sogar. Schade.
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ZDF-Bericht zum DON2-Casting in Berlin

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Wie ich in meinem Bericht zum Casting für DON2 bereits erwähnte, drehte das ZDF währenddessen einen Bericht für die Sendung "Life + Style Berlin". Diesen Bericht kann man sich nun online in der ZDF Mediathek ansehen:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1134746/Life-%252B-Style-Berlin-vom-04.09.2010#/beitrag/video/1134746/Life-%2B-Style-Berlin-vom-04.09.2010
 
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Moving Politics – Cinemas from India (Programm im September)


Im September läuft im Arsenal der dritte und letzte Teil mit Kinovorführungen anläßlich der Reihe „Moving Politics – Cinemas from India„. Der dritte Block unter dem Titel „Family Ties / Familienbande“ stellt die vielseitigen Beziehungen zwischen den realen Verwandtschaftsverbänden und ihren fiktiven Counterparts in den Mittelpunkt.

Im Arsenal werden folgende Filme gezeigt:

So 26.9., 19.30 Uhr: Snapshots From A Family Album

Die Kamera wird zum Teil der Familie des Filmemachers, ist aber weit mehr als eine reine Reality-Home-Story. Der Film berichtet über einen Zeitraum von fünf Jahren über die Situation, dass seine Eltern in verschiedenen Städten arbeiten und leben.

Hier online anzusehen: http://www.cultureunplugged.com/play/265/Snapshots-From-A-Family-Album (mit englischen Untertiteln)

Mo 27.9., 19.30 Uhr: Ishqiya

Ein absolut liebenswerter Film, der im Gangstermilieu spielt…tolle Schauspieler, tolle Musik, absolut sehenswert!

Webseite: http://www.ishqiya.com/, Filmkritik: http://www.molodezhnaja.ch/ishqiya.htm

Di 28.9., 19.30 Uhr: LSD: Love, Sex aur Dhokha

Dieser Film schockierte die indischen Zensurbehörden mit einer Nacktszene, die dann auch gleich entfernt werden musste. Ebenfalls mussten Kastenunterschiede heruntergespielt werden.

Filmkritik: http://www.molodezhnaja.ch/lsd.htm

Mi 29.9., 19.30 Uhr: I Am

„Ein Omnibus-Film aus der Produktionsstätte einer inoffiziellen Filmfamilie, die mit dieser Produktion einen Ausbruchversuch aus den etablierten Bollywood-Strukturen startet. Mit den vereinten Kräften von einigen progressiven Stars aus Bombay, Internet-Fundraising und internationalen Kontakten werden in diesem Film die Geschichten und Anliegen von indischen Außenseitern, Rebellen und Andersdenkenden auf die Leinwand gebracht, die gemeinhin im indischen Kino keine Stimme haben.“ (Quelle: Pressemitteilung Arsenal)

Webseite: http://www.iamthefilms.com/

 

 

 

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Beim Casting für Don2 in Berlin

Es ist schon beängstigend, was der Name Shahrukh Khan bei bollywood-infizierten Menschen so auslösen kann. Letzte Woche ging die Nachricht, dass der King of Bollywood die Fortsetzung von Don in Berlin drehen wird und dafür Komparsen gesucht werden, durch alle Medien. Eigentlich suchte die Agentur Komparsen für insgesamt 4 Filme, darunter 2 russische und die Fortsetzung von Männerherzen mit Til Schweiger. Das war für die Presse allerdings weniger spektakulär. Shahrukh wurden mit Titeln wie „Bollywood goes Berlin“ riesige Artikel in den Berliner Tageszeitungen gewidmet. Auch im Radio und im U-Bahnfenster lief die Werbung für die insgesamt 3 Casting-Tage. Am ersten Tag standen schon allein 700 „Bollywood-Verrückte“ Leute in der Schlange vor der Agentur. Da wir diesen Freitag mit ebensolchem Ansturm rechneten, wollten wir so früh wie möglich da sein und standen schon 1 1/2 Stunden vor Castingbeginn vor der Tür der Agentur. Der Mitarbeiterin war das wohl nicht geheuer, so dass sie uns eine Handvoll Gutscheine fürs Kaffee nebenan in die Hand drückte und uns erstmal wegschickte, weil wir doch viel zu früh dran waren. Da zu dem Zeitpunkt tatsächlich neben uns nur noch eine Handvoll anderer Leute mit uns warteten, ließen wir uns erstmal mit den Gutscheinen abspeisen und begaben uns ins Cafe nebenan. Dort war man schon auf die Casting-Verrückten eingerichtet, denn draussen auf der Tafel stand schon der Satz „Nach dem Casting noch etwas trinken???“. So belagerten wir also erstmal das Cafe, nicht ohne unsere Mitbewerber argwöhnisch zu beobachten, um im Falle einer panikartigen Flucht ebenfalls bereit zu sein, nach draussen zu stürmen. Auch schauten wir dann doch öfter um die Ecke, ob sich nicht binnen Minuten eine Traube zusammenrottete und wir das Nachsehen hatten. So schlürften wir schnell unseren Kaffee hinunter, um gleich wieder an Ort und Stelle zu sein. Als wir wieder hinaustraten, standen schon zwei Tische mit Castingbögen zum Ausfüllen bereit. Super vorbereitet wie wir waren, hatten wir gar keine Stifte parat, um die Bögen auszufüllen. Da es nur zwei von der Agentur bereitgestellte Stifte gab, hieß es also erstmal warten, bis die anderen Mitbewerber mit dem Ausfüllen fertig waren. Endlich auch den Stift in der Hand haltend, stellte man fest, dass man seine Körpermaße inklusive Hutgröße gar nicht so genau wußte. Zum Glück war die Agentur wohl auf solche Amateure wie uns vorbereitet und hatte Maßbänder zum Verteilen bereit. Also schnell nochmal nachgemessen und alles gewissenhaft ausgefüllt, inklusive Sportarten, Piercings und Haustiere. Dann ging alles ganz schnell, rein zum Fotografen und drei Fotos gemacht. Professionell wie der Fotograf war, lobte er einen auch gleich „Ja, super, toll!“, so dass man automatisch gute Laune bekam und lächeln musste. Auch das Fernsehen interessierte sich für den Casting-Wahn und so filmte eine Frau vom ZDF für einen Beitrag „Berlin im Bollywood-Fieber“, der nächsten Samstag bei „Life+Style“ gezeigt werden soll. Sie fragte auch gleich fröhlich in die Runde, ob hier Bollywood-Fans anwesend sind, worauf die Antwortenden dann gleich mal ein paar Bollywood-Tanzbewegungen vorzeigen durften oder Fragen zu Shahrukh Khan und wie weit die Liebe zu ihm gehen würde, beantworten durften. Eine Dame meinte, sie würde ihn zumindest nicht von der Bettkante stoßen. Dabei hatte die Agentur doch extra noch betont, sie suchen Business-Typen und Models. So gaben wir uns keine Blöße als Bollywood-Fans und als meine Schwester interviewt wurde, gab sie als Antwort, dass sie für Männerherzen II hier sei. „Und Bollywood interessiert sie gar nicht?“, fragte die Frau vom ZDF etwas enttäuscht. „NEIN!“. Wenn sie wüßte! Wir sind wohl die beklopptesten Bollywood-Fans überhaupt, denn wer geht schon zu einem Casting für einen Bollywood-Film, wo man weiß, dass man da einen typischen europäischen Businesstypen spielen soll und Shahrukh Khan dann wahrscheinlich an dem Drehtag gar nicht mal unbedingt anwesend sein wird. Aber egal, allein die Tatsache, dass man in einem Bollywood-Film mit King Khan mitspielen könnte, ließ unsere letzten vernunftgeprägten Gedanken in einem Schwall von bunter Hingerissenheit verpuffen. Na, Hauptsache, wir werden dann nicht nur für Männerherzen II gebucht:-)

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Salman Khan ist der neue Octo-Paul

Quelle: santabanta.com
 
Salman Khan wird inzwischen als "neuer Paul der Filme" bezeichnet, denn er macht sich gerade einen guten Ruf mit seinen Empfehlungen zu Filmen, die dann auch alle Erfolge werden. Seine "Prophezeiungen" verbreitet er natürlich über Twitter. Angefangen hatte es mit Raajneeti, der zu einem Blockbuster wurde, danach folgten Tweets zu "I Hate Luv Storys" und "Tere Bin Laden". In einer seiner aktuellsten Tweets fragte er in die Welt, ob schon jemand "Aisha" gesehen hat. Der entwickelt sich gerade aber eher mittelmäßig. Inzwischen geht seine Twitter-Kampagne natürlich hauptsächlich um seinen eigenen neuen Film "Dabangg", der demnächst auch in Deutschland zu sehen sein wird. Die Termine dazu werden noch veröffentlicht.(http://www.bollywood-corner.de/)
Vielleicht finden die Filmempfehlungen von Sallu Bhai ja auch deshalb so große Beachtung, weil es nicht viele Bollywood-Stars gibt, die Bollywood-Filme empfehlen. Einer der wenigen ist Regisseur Karan Johar, der eigentlich fast jeden neuen Bollywood-Film über Twitter mit Lob bedenkt. Seine letzte Begeisterung gilt "Udaan", der auch mich schon allein durch den Trailer absolut begeistert hatte und der in der indischen Presse bisher nur Worte des Lobes hervorbrachte.
 
Quelle: http://www.bollynewz.com/news/salman-khan-is-the-new-paul-of-the-movies/ , http://twitter.com/BeingSalmanKhan
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