Bollywoodelfe's Blog

Eine deutsche Sicht auf Bollywood, Indien , Pakistan

Interaktive Photokunst – Ein Elefant wird Kunst

Nach dem Clashwall-Event folgte nun diese Woche der zweite Streich von Converse: der Photoclash. Dazu konnte man entweder ein Foto in „Mein Haus am See“ vorbeibringen oder vor Ort noch eins schießen lassen. Dort saßen aufgereiht die Künstler, die aus diesen Fotos dann in Kunstwerke verwandelten.

Mein Foto war das eines Elefanten, welches ich 2008 beim Indienfestival in Potsdam gemacht habe. Ich fand das damals sehr beeindruckend, wie ruhig diese Frau den Elefanten mit bunten Farben bemalte, wie es in Indien üblich ist und wie ruhig ebenso der Elefant diese Prozedur über sich ergehen ließ. Sehr waghalsig, wie der Riese dann durch die enge Einkaufsstraße geführt wurde. Ein kleiner Ausraster und es hätte ein großes Unglück gegeben. Aber alles verlief friedlich und so nah und ohne schützende Gitter stand ich danach nie wieder vor einem Elefanten.

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Und hier ist nun das Ergebnis des Photoclashs:

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Ich finde das Ergebnis sehr gelungen und frage mich, warum ich nicht schon selber auf die Idee gekommen bin, einige meiner Fotos auf diese Art aufzupimpen.

In Hindi heißt Elefant übrigens: Hathi. So heißt auch der Elefant im Dschungelbuch.

Und hier für Interessierte noch mehr Fotos vom damaligen Indienfestival in Potsdam:

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Clashwall Berlin – interaktives Street Art Event

Converse hat rund um den Globus eine Aktion namens Clashwall gestartet, bei der man via Twitter und Facebook seine eigenen Motivwünsche senden konnte, welche dann von drei Künstlern in Artworks umgesetzt wurden. Es sollte ein interaktives Fassadenkunstwerk entstehen. Mit etwas Glück landete dieses Motiv dann auf einer Häuserwand in der Torstraße 86. Auf jeden Fall aber gab es einen juten Beutel bedruckt mit seinem Bild.

Da ich ein großer Fan vom pakistanischen Künstler Imran Qureshi bin, schlug ich seine blutroten Blumenornamente als Motiv vor. Der Vorschlag wurde folgendermaßen umgesetzt:

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Ich finde, damit wurde die subtil gemalte Gewalt von Imran sehr gut in ein Grafittimotiv übersetzt. Ich habe mir dann auch gleich zwei Beutel mit meinem Motiv drucken lassen.

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Dafür konnte man an einem Bildschirm sein entsprechendes Design einrichten.

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Hier hat jemand mein Motiv genommen, juhu;)

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Es gab auch eine interaktive Grafittiwand zum besprühen. Einfach nur super, könnte ich mir auch für zu Hause sehr gut vorstellen. Und würde einige Sprayer sicher auch begeistern, da sich das digitale Bild gleich weiterverarbeiten lässt.

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Und so sah dann die Häuserwand aus:

Nächste Woche soll es noch einen Photo Clash geben, wie Fotos durch Künstler in Kunstwerke umgesetzt werden. Echt genial. Da bin ich doch wieder mit dabei! Photo Clash @ Mein Haus am See 3.-5.4.14

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48 Stunden Neukölln – Sri Ganesha Hindu Tempel

Im Rahmen des Kunstfestivals „48 Stunden Neukölln“ gab es auf dem Gelände des Sri Ganesha Hindu Tempel Berlin e.V. eine Installation von der griechischen Künstlerin Eleni Papaioannou.  Ihre Installation „Tamata-Namama“ verbindet den Akt des Opferns mit der Bedeutung sakraler Architektur. Die Installation besteht aus einem Kunsttempel, darin befindet sich ein Bildschirm, auf dem Interviews mit Menschen unterschiedlicher Konfession , Nationalität und verschiedenen Alters zu sehen sind, die über den Akt des Opferns in ihrem alltäglichen Leben erzählen. Die persönlichen Geschichten des Opferns werden so auf dem Altar ebenfalls „geopfert“.

Der Sri Ganesha Hindu Tempel befindet sich noch im Bau und soll einer der größten hinduistischen Tempel Europas werden. In der Gerätehalle hinter der Baustelle werden schon seit einigen Jahren regelmäßig Puja-Zeremonien und religiöse Feste der Hindus abgehalten.

http://www.neukoellner.net/macht-marchen/hindus-in-der-hasenheide/

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Anish Kapoor-Ausstellung im Martin-Gropius-Bau Berlin

Anish Kapoor wurde 1954 in Bombay geboren und kam 1973 nach London, wo er seitdem lebt und arbeitet. Er ist einer der weltweit bedeutendsten zeitgenössischen Skulptur-Künstler. Im Martin-Gropius-Bau in Berlin ist er nun mit seinen Aufsehen erregenden Werken zu sehen, von denen einige eigens für diese Ausstellung gefertigt wurden.

Mir hat die Ausstellung viel Spaß gemacht, weil man mit den Werken spielerisch desorientiert, verwirrt, verstört wird. Wie etwa, wenn man sich verzerrt in den Parabolspiegeln kaum widererkennt, mal dick, mal dünn, mal auf den Kopf gestellt, mal tausendfach widergespiegelt. Das sorgt sowohl für große Erheiterung, als auch Nachdenken über die vielen Lebens-Perspektiven. Wenn man auf ein schwarzes Loch im Boden schaut, dass unendlich scheint und sich alle dieselbe Fragen stellen: wie tief ist das Loch? Ist es überhaupt eins oder nur aufgemalt? Wenn man sich Kopfhörer aufsetzen darf, weil die Kanone, mit der rote schwere Wachsballen an die Wand katapultiert werden, so laut nachhallt. Action-Painting der besonderen Art: wir wissen nicht, wie das Werk am Ende aussehen wird. Und während man zusammenzuckt, kann man erahnen, was blutige Zerstörung bedeutet. Die Bewacher der Ausstellung haben alle Hände voll zu tun, den Leuten ständig zu sagen, dass sie nichts anfassen sollen. Weil diese Art von Kunst einfach so verwegen spielerisch, anfassbar daher kommt, dass man fast vergisst, in einer Ausstellung zu sein. Schön fand ich auch die Bemerkung einer Dame im Angesicht der „Dirty Corner“, dass sie nicht verstehe, was daran Kunst sein soll. Aber so einen Rußflecken malt man nicht eben mal so an die Wand, dass das Schwarz dreidimensional wirkt. Anish Kapoor hat offensichtlich Spaß daran, auch mal was „Idiotisches“ auszuprobieren und zu sehen, wie es auf uns wirkt. Den Spaß verliert man bei dieser Ausstellung an keiner Stelle. Probierts mal!

Artikel zu dieser Ausstellung:

Von Darmzotten fasziniert

Sinfonie für die Sonne

ICH WILL NUR SPIELEN!

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Imran Qureshi: „Artist of the Year 2013“ Eichhörnchenhaar-Miniaturmalerei trifft gesellschaftliche Dokumentation

Die Deutsche Bank KunstHalle in Berlin zeigt vom 18.4.-4.8. den „Künstler des Jahres“ 2013, Imran Qureshi. Er wurde 1972 in Pakistan geboren und studierte am National College of Arts Miniaturmalerei. Er kombiniert dabei die traditionelle Technik mit aktuellen Inhalten, eine Art „Neuerfindung“ der Miniaturmalerei. So fließen seine Beobachtungen zur alltäglichen Gewalt in Pakistan in seine Werke ein, z.B.  das Wettrüsten zwischen Indien und Pakistan, makabre Zerstörungen öffentlicher Räume durch Selbstmordanschläge,  stellvertretend für die Gewalt in den unterschiedlichsten politischen  Systemen.  Sein verwendetes Scharlachrot erinnert Imran Qureshi an Fernsehbilder von Anschlägen in seiner Heimat. In diesem Rot, das teilweise wie Blutspritzer aussieht, subtil gemalte Gewalt und Tod, finden sich bei näherem Betrachten immer wieder Blumenmotive, die für ihn als Symbol der Hoffnung sehr wichtig sind. „Leben“ und „Zerstörung“ sind seine grundlegenen Motive.

Dank der Auszeichnung des Kunstprogramms der Deutschen Bank wird er nun in vielen internationalen Museen zu sehen sein und es wurde ein wunderbarer Katalog dieser Ausstellung erstellt, welchen ich mir, unheimlich beeindruckt von diesen Werken unbedingt zulegen musste, weil ich noch so viel mehr sehen wollte und mehr über Imran Qureshi erfahren. Diese wunderschöne Miniaturmalereien kombiniert mit einer politischen Dokumentation der heutigen Gesellschaft, die Verarbeitung traumatischer Gewaltexzesse mittels filigraner Ornamente zieht einen einfach in den Bann und man kann einfach nur staunen.

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Die Pinsel für diese Miniaturmalerei werden übrigens aus Eichhörnchen-Haar gefertigt. Im Shop der KunstHalle sind diese handgefertigten Pinsel für 15,50 Euro zu erstehen, ebenso wie die Muscheln, die als Farbpaletten genutzt werden. Ganz traditionell.

Kleiner Tipp: Montags ist der Eintritt frei !

Artikel im ArtMag by Deutsche Bank: Auf der Suche nach Pakistan:
Wie Imran Qureshi  als „Künstler des Jahres” in Lahore gefeiert wurde

art Das Kunstagazin: WENN ROSETTEN AUS BLUTFARBE AUFBLÜHEN

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Shilpa Gupta – Gegenwartskünstlerin aus Mumbai

Bildquelle: http://www.flyinthe.net/07noexpl_room.htm

Heute möchte ich auf Shilpa Gupta, Künstlerin aus Mumbai, hinweisen, sie sich seit den Anschlägen vom 11. September mit den Auswirkungen des globalen Terrors auf die Menschen befaßt, der Militarisierung des privaten Raumes und den Ängsten der Menschen.
In einem Kunstprojekt sollten die Besucher Taschen mit nach Hause nehmen, auf denen die Aufschrift: "There is No Explosive in This" stand. Shilpa wollte sehen, wie die Menschen mit der Angst umgehen, die Wahrheit mit sich zu tragen.

Der Bericht über diese interessante Künstlerin kam heute auf ARTE:
http://www.arte.tv/de/Kultur-entdecken/Kuenstler-hautnah/3023670.html
Webseite:
http://www.flyinthe.net/

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Ausstellung: Gandhara, verlorenes Paradies kultureller Vielfalt

Gandhara – Das buddhistische Erbe Pakistans
9. April – 10. August 2009 im Martin-Gropius-Bau Berlin

Kurz vor Ende der Ausstellung habe ich es zum Glück noch geschafft, einen Blick in das kulturelle Erbe Gandharas zu werfen. Gandhara bezeichnet eine historische Region im heutigen Pakistan und Afghanistan und wurde einer größeren Öffentlichkeit bekannt, als die in Fels gehauenen Buddhastatuen in Bamiyan 2001 von den Taliban gesprengt wurden.

Da man aufgrund der gefährlichen Lage in dieser Region wahrscheinlich selber nie in den in den Genuss kommen wird, die Relikte vergangener Zeiten in dieser Region bewundern zu dürfen, bot die Ausstellung eine einzigartige Chance, den Blick auf die kulturelle Vielfalt und religiöse Toleranz Gandharas zu lenken. Die Einflüsse der Eroberungen Alexander des Großen finden sich in der Gandhara-Kunst mit griechisch-römischen Elementen wieder (vor allem der Dionysos war häufig Motiv). Überwiegend war die Kunst dem Buddhismus gewidmet und man konnte viele handwerklich meisterlich gefertigte Skulpturen bewundern. Und ganz nebenbei lernte man auch viel über die Religion Buddhismus, die sich detailreich in den vielen Reliefs darstellte. Ein Großteil der Objekte stammt aus Museen in Pakistan. Man bemüht sich dort nach Kräften, die Kulturgüter zu schützen und zu erhalten.

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