Bollywoodelfe's Blog

Eine deutsche Sicht auf Bollywood, Indien , Pakistan

Bharat – Ode an den Vater

Ich gebe zu, ich bin befangen, weil ich ein großer Salman Khan Fan bin und alles in diesem Film unterstützt meine Fan-Liebe zu diesem harten Kerl mit weichem Kern. Man kann ihn die ganze Zeit anschmachten, denn natürlich ist er mal wieder ein großer Held, fast ein Gott (nur ein Gott kann einfach nur Bharat/Indien heißen) und dann auch noch mit ihm herzerweichend weinen. Und das Tanzbein schwingen. Naja, mit ihm dann wie immer sehr minimalistisch. Aber ich finds cool. Er ist so cool. Wie sagte Salman Khan so schön im Film: „Die schwierigsten Dinge im Leben werden leichter mit Liebe…und Bollywoodfilmen.“ Wie recht er doch hat! Da geht man mit einem schweren Herzen und zermürbt ins Kino und kommt dann voller Liebe und Happiness wieder aus diesem Film heraus. Bollywood macht glücklich. Dieser Film ist wieder ein Beweis.

Einer der vielen vielen Filme, die sich mit dem Thema der gewaltsamen Teilung von Indien und Pakistan 1947 auseinander setzen. Die Wunden, die diese Brutalität und Trennung geliebter Menschen mit sich gebracht hat, werden scheinbar noch ewig dazu führen, dass sich Filme damit auseinander setzen. Der Film basiert auf dem südkorenischen Film  Ode to My Father, in der die Teilung Koreas in Nord- und Südkorea behandelt wird und natürlich gut auf die Teilung von Indien und Pakistan umgemünzt werden kann. Ich habe den südkoreanischen Film nicht gesehen, aber der Wiki-Beschreibung nach ist es fast 1:1 so umgesetzt. Der Stoff von einem erfolgreichen Film war also schonmal vorhanden. Das macht die Sache einfacher. Was dann von Bollywood unterhaltungstechnisch hinzugedichtet wird, z.B, Salman Khans Zirkuskarriere wirkt etwas unpassend für den Erzählfluss der Geschichte. Aber das ist zu verzeihen. In der zweiten Hälfte ist alles harmonisch.

Ich hatte die allerbeste Unterhaltung. Soviel steht fest. Und ich werde ihn mir mit Sicherheit nochmal anschauen. Für mich hat hier alles gestimmt.

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Tiger Zinda Hai – Tiger lebt, und zwar mächtig gewaltig

Der indische (Ex-)Geheimagent Tiger (ich würde ihn ja eher „der Bulle von Indien“ nennen) und seine pakistanische Frau, die ihrerseits für den pakistanischen Geheimdienst tätig ist, kämpfen hier zusammen(!!!) gegen Terroristen im Irak, um pakistanische und indische Krankenschwestern zu befreien, die dort als Geiseln fest gehalten werden.

Klingt erstmal wie ein mordsmäßiger klassischer Actionfilm (und ein Kinopublikum mit 98% Männeranteil bestätigt das auch), trägt aber eine ungeheuer liebenswürdige Botschaft in sich, die UNBEDINGT auf die Leinwand gehört. In der Realität würde es nämlich NIEMALS in Frage kommen, dass Inder und Pakistaner sich zu einer gemeinsamen Mission zusammen schließen.  Hier wird aber gezeigt, wie erfolgreich sie Seite an Seite gegen einen skrupellosen, übermächtigen Feind kämpfen können, wenn sie ihre Kraft mal nicht darauf verwenden, gegeneinander zu kämpfen. Und lassen sogar ihre Fantasie spielen und malen sich aus, was alles erreicht werden könnte, wenn man das Geld nicht in gegenseitige Aufrüstung stecken würde, sondern in Schulen und Bildung. Am Ende der Mission schwenken sogar pakistanische und indische Flagge neben einander als Zeichen des Sieges. Wahhhhhnsinn! Wo sonst in der Realität ständig Hass gegeneinander geschürt wird, sieht man hier, wie es sein könnte, wenn man für eine menschliche Sache die angestauten Feindschaften einmal ruhen lässt.

Der typische Salman Khan Fan kommt hier gewohnt auf seine Kosten. Der Tiger, dessen Körper zu 100% aus Muskelmasse besteht (aber ja, dafür ist sein Herz umso weicher), kämpft fast allein gegen Heerscharen von Terroristen. Seine taffe pakistanische Frau (Katrina Kaif) darf natürlich auch ordentlich mit mischen, das sorgt aber bei den klassisch indischen männlichen Zuschauern eher für Belustigung (ich fands super). Manchmal glaubt man sich in mitten einer wüsten Computerspielschießerei. Kein Problem für den Tiger, wild um sich knatternd dutzende Terroristen zu erledigen, ohne selbst einen einzigen Kratzer zu erleiden. Herrlich. Nehme ich persönlich sehr humoristisch und als unterhaltsam an. Für manche sonst bollywoodinteressierte Zuschauerin ist es vielleicht zu blutrünstig. Ich bin eben ein Salman Khan Fan und kann das ab.

Fazit: geniale Botschaft in gewohnter Salman Khan-legedichnichtmiteinemverwundetenTigeran-Manier

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Tubelight – der Glaube versetzt Berge

Was für eine Erleuchtung! Nicht die Leuchte, um die es eigentlich im Film geht, sondern der Gastauftritt von Shahrukh Khan als Magier! Wie er es auch nach so vielen Jahren immer noch schafft, einen so unglaublich überraschenden Auftritt hinzulegen…so positiv überraschend. Was für eine tolle Rolle ist das denn bitte wieder? Können wir mehr davon sehen? Ich bin verzaubert! Herrlich! Magisch! Zum Dahinschmelzen!

magiersharukh

Ja doch, allein für diese Szene hat sich der Film für mich schon gelohnt.

Als Salman Khan-Fan habe ich allerdings schon ergreifendere Filme von ihm gesehen. Natürlich steht ihm die Rolle als kleine Dumpfbacke mit dem unschlagbar reinem Herzen super gut, aber so habe ich ihn in letzter Zeit dann doch zu oft gesehen. Und er kommt hier nicht annähernd an seine Rolle in „Bajrangi Bhaijaan“ ran, auch wenn sie so ähnlich gestrickt ist. Ein liebenswerter Trottel versucht die Welt zu ändern und ein kleines Kind wird zu (s)einer Herausforderung.

„Tubelight“ ist eher ein Schimpfwort für Laxman, gespielt von Salman Khan, weil seine Gehirnzellen vor sich hin flackern wie eine erstmals angeschaltete Leuchtstoffröhre. Seine Rechenkünste sind eher so lala, aber vor allem vergisst er ständig, seinen Hosenstall zu schließen. Aber er hat ja seinen Bruder. Der ist zwar jünger, verpasst den bösen Jungs, die Laxman necken, aber trotzdem eine wie ein Großer. So sind die Brüder unzertrennlich und haben sich tooootal lieb, bis 1962 der indisch-chinesische Grenzkrieg ausbricht. Laxman ist untauglich für den Wehrdienst und sein Bruder Bharat muss in den Kampf ziehen. Für Laxman ist dies ein großer Verlust seiner zweiten Hälfte.

Sein Onkel, gespielt vom inzwischen verstorbenen Om Puri, gibt ihm derweil den Auftrag, sich nach den Lehren von Ghandi entsprechend den Feind zum Freund zu machen und mit dem Glauben Berge zu versetzen. Der Feind lauert im Dorf in Form von einer Mutter und ihrem Sohn, die zwar dem Äußeren nach für Chinesen gehalten werden können, aber in Indien geboren sind und sich auch als Inder fühlen.

Als Bharat in chinesische Gefangenschaft gerät, bricht für Laxman eine Welt zusammen. Aber seine große Liebe und sein ungebrochener Glaube daran, dass sein Bruder wieder zurück kommt, macht am Ende natürlich alles wieder gut (natürlich erst, nachdem man bis dahin wieder alle dramatischen Möglichkeiten ausgeschöpft hat).

Leider war mir das alles ein wenig zu gewollt lehrreich, es war zu gewollt auf die Tränendrüse drückend. So richtig mit gelitten habe ich nicht wirklich. Also alles in allem ein ganz netter belehrender Familienfilm mit einer großen Hauptattraktion: dem Magier!

 

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Sultan – Wenn Knochen brechen und Herzen schmelzen

Ach was soll ich hier viele Worte verlieren, diesen Film sollte man einfach gesehen haben! Salman Khan ist nicht nur ein absolut sehenswerter Weltklasse-Ringer, er kann auch so verdammt gut einen gebrochenen Helden spielen. Gebt Salman eine gute Rolle und er macht etwas richtig Besonderes draus. Vergesst Rocky, er ist der King of the Ring!

Auch wenn der Sport die treibende Kraft des Films ist, so ist er doch nur die große Metapher auf das Leben. Gib nicht auf! Der wahre Held ist der, der Niederlagen erträgt und sich zurück kämpft ins Leben. Und Mädchen sind genauso gute Kämpferinnen. Es gibt wieder viele schöne Lebensweisheiten zu sehen, und Salman Khan verpackt das alles so unglaublich herzerwärmend, so rührend, und gleichzeitig so kraftvoll, dass einen dieser Film auf jeden Fall packt! So eine innerliche Anmut in so einem Stiernackenkörper! Das glaubt man nicht, wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hat. Romantic Wrestler Salman Khan gibt sich wieder einmal die ganz besonders Ehre. Mehr Fan kann ich eigentlich gar nicht mehr werden.

Unbedingt sehenswert!

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Prem Ratan Dhan Payo -die doppelte Ladung Salman Khan schlägt zu

Man könnte meinen, Salman Khan versucht gerade all die Verfehlungen seines realen Lebens damit wett zu machen, indem er einen großen Helden nach dem anderen spielt. Immerhin spielt er diese so gut, dass man ihm den Leinwandhelden auch wirklich abnimmt. Nach seinem großen Hit Bajrangi Bhaijaan hatte ich ja befürchtet, dass sein nächster Film im Vergleich einfach nur verlieren kann, aber überraschenderweise war dem gar nicht so. Der mit dem allersüßesten Hundewelpenblick ausgestattete Monstermuskel-Hulk ist tatsächlich wieder sehenswert.

Diesmal muss Salman dafür sorgen, dass sich eine verfeindete königliche Maharadscha-Familie wieder verträgt. Die Geschichte an sich ist weniger fesselnd, weil schon in anderen Filmen tausendmal erzählt. Ein Doppelgänger muss den zukünftigen König vorerst ersetzen, da dieser einem Komplott zum Opfer gefallen ist. Salman Khan in der Doppelrolle durchaus überzeugend. Ein herzensguter Mensch aus dem einfachen Volk vs. der herrscherische, traditionsbefangene Prinz. Allerdings kommt die Geschichte für mich nicht so recht in Gang. Erst in der zweiten Hälfte, als der falsche Maharadscha versucht, die Familie wieder zusammen zu führen, die bis dahin auf Grund von Neid und Missgunst untereinander bis aufs Blut zerstritten ist, kommt das Ganze in Gang und ist durchaus unterhaltsam und yeah, Drama Baby! Bis dahin blieben alle Schauspieler merkwürdig farblos, was vielleicht angesichts des unglaublich gigantisch kitschigen Bühnenbildes gar nicht mal so schlecht war, sonst wären die Augen schon sehr früh überfordert gewesen von dem allzu bunten Treiben auf der Leinwand. Ohne den großartigen Salman Khan wäre der Film wohl eher ein Flop. Salman reißt ziemlich viel raus. Die pompöse Bühnenbild-Ausstattung hat bei mir schon eher den Reflex ausgelöst, dass dieses Geld wohl besser der großen Armut in dem Land entgegengewirkt hätte, statt in diesen Film gesteckt zu werden. Aber gut, das ist ein anderes Geschäft. Wer Salman liebt, wird seinen Spaß haben.

Ich muss jetzt zur Verdauung erstmal wieder ein paar anspruchsvollere indische Filme schauen 🙂 Umrika scheint mir als nächstes die rechte Wahl.

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Bajrangi Bhaijaan – wahnsinniger Held oder verrückter Trottel überwindet verhasste Grenzen

Wow! Wer hätte gedacht, dass Salman Khan einmal nicht einfach nur draufhaut wie ein Berserker, sondern sich hauptsächlich darum kümmert, Gutes zu tun. Natürlich dürfen im Sinne der Mission auch mal die Fäuste fliegen, aber das wirklich nur in der größten Not. Und das zog sogar noch mehr Menschen in den Kinosaal, als seine besten Action-Kracher.

Selbst der große Aamir Khan überschüttete Bajrangi Bhaijaan und Salman Khan mit soviel Lob, dass ich es kaum glauben konnte. Offensichtlich ist dieser Film in Salmans Filmographie etwas sehr besonderes. Und tatsächlich: unser allseits geliebter Haudrauf zeigt uns hier mit so viel Inbrunst, dass nicht nur Hass und Prügeleien die meiste Aufmerksamkeit auf sich ziehen, sondern eine Mission des Guten sogar die verhassten Staaten Indien und Pakistan miteinander verbinden kann.

Pawan Kumar Chaturvedi, auch bekannt als Bajrangi, ist nicht unbedingt der Hellste, was in dem Fall sehr praktisch ist, denn ein überlegter Mensch hätte dieses Vorhaben nie im Leben in Betracht gezogen. Doch der unglaublich religiöse Pawan hat seinem heiligen Ram das Versprechen gegeben, dass er das kleine Mädchen zu seinen Eltern nach Pakistan zurück bringen wird, unter allen Umständen. Und diese Umstände sind hart. Als sich heraus stellt, dass das kleine Mädchen Muslimin ist, bricht für Pawan doch erstmal eine kleine Welt zusammen. Doch die Hetzjagd in Pakistan, als indischer Spion verdächtigt, konfrontiert ihn noch mit viel härteren Kämpfen. Denen im Kopf. Es gibt aber zum Glück genügend gute Mitspieler, die ihm auf pakistanischer Seite helfen. Zum einen der muslimische Priester, gespielt von Om Puri. Was bin ich glücklich, dass ich Om Puris letzten Film schon wieder verdrängt habe, als dieser einen korrupten Politiker spielt, der versucht, eine junge Politikerin mit Versprechungen gefügig zu machen. Uargh! Aber hier wieder in einer Glanzparade. Und der Journalist, gespielt von Nawazuddin Siddiqui, so herrlich komödiantisch, einfach großartig!

Über allen strahlt natürlich das kleine Mädchen, dass den ganzen Film über kein Wort sagt, aber in ihrem Gesicht spiegelt sich alles wieder, was man wissen muss. So ein Diamant macht solch einen Film natürlich unbezahlbar.

Tolle Schauspieler, tolle Bilder, wahnsinnig herzergreifend, unglaublich witzige Momente, alles sehr liebevoll auf die Leinwand gebracht. Was will man mehr! Unser Salu Bhai ist sooo süß, wenn er sich um das Wohl kleiner Mädchen kümmert. Hach! Bei diesem Film vergisst man total, dass er im Privatleben schon so einige Verbrechen zu verantworten hat. Für diesen Film muss man ihn einfach lieben.

Für das wohlwollende Verständnis Indien – Pakistan einfach unersetzlich! TOP!!!

Und ich habe gelernt, Inder jodeln auch. Sehr lustig!

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Mit fliegenden Fäusten gegen Korruption und Ungerechtigkeit – Jai Ho!

Stellt euch vor, da gibt es einen Filmhelden, der die Welt zu einem besseren Ort machen möchte, der gegen Korruption und Ungerechtigkeit kämpft und dessen Lebensmotto so einfach, aber genial ist:
Statt sich bei ihm zu bedanken, sollen die Leute, denen er geholfen hat, lieber 3 anderen Menschen helfen und die wiederum 3 anderen Menschen usw. Auf diese Weise würde es einen Hilfskette mit Millionen Menschen geben. (Dieses Konzept zeichnet und rechnet er mit einer solchen Hingabe, dass einem warm ums Herz wird 😉
Tolles Lebensmantra. Wer würde da auf die Idee kommen, dass in dem Film gefühlte 300 Menschen bei Schlägereien umkommen. Irgendwann wird einem schlecht vor lauter Knochenknacken und Blutspritzer. Man hat wirklich Mitleid mit den vielen Stuntmen, die so zahlreich für diesen Film leiden mussten. Hoffentlich wurden sie angemessen entlohnt.
Ok, es ist ein Salman Khan-Film, der Knochenbrecher muss seinem Bild von einem ganzen Mann ja gerecht werden. Nicht ohnehin war das Kino diesmal ungewöhnlich männerlastig besetzt. Hier ist klar, wollen die Männer ganz auf ihre Kosten kommen. Und Salman ist ein Garant für das Spiel des coolen Badboy, der im Grunde natürlich nur Gutes möchte, aber von den Bösen dazu getrieben wird, für das Gute auch mal die Fäuste zu schwingen. Legt euch nicht mit dem Tiger an!
Ich fand den letzten Salman Khan-Film „Danbangg 2“ leider um so vieles besser, dass ich doch eher enttäuscht von diesem Film war.
Obwohl er eine so schöne Grundidee hatte. Vielleicht wird sich die Dreier-Hilfskette ja irgendwann durchsetzen.
Bis jetzt werde ich nur bemitleidenswert angeschaut, wenn ich von dieser Idee erzähle, da es wohl zu unglaublich erscheint, dass sich so viele Menschen uneigennützig füreinander einsetzen.
Egal, ich fange einfach mal damit an…im Film brauchte es ja schließlich auch eine Weile, bis sie sich durchsetzte und letztlich zur Rettung des Filmhelden wieder bei ihm ankam…puh!

Witzig fand ich, dass mich die Frau an Salmans Seite „Daisy Shah“ unglaublich an Rani Mukerji erinnerte…ich denke, das ist nicht von Nachteil für sie. Ob der Film sie im Filmgeschäft erfolgreich machen wird, ist fraglich.

Film-Webseite: http://jaiho.erosnow.com/

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