Bollywoodelfe's Blog

Eine deutsche Sicht auf Bollywood, Indien , Pakistan

Humpty Sharmas Braut – Superman vs. Mowgli

Kavya Pratap Singhs Vater hat den perfekten Bräutigam für seine Tochter ausgesucht: Angad lebt in den USA, ist Arzt, trinkt keinen Alkohol, sieht aus wie ein Model und ist überaus gut trainiert. Nachdem seine andere Tochter geschieden ist, weil sie sich in einen Mann verliebt hatte, der sich als schlechter Ehemann erwies, will er für seine jüngste Tochter eine Ehe arrangieren, die seiner Meinung nach bessere Erfolgsaussichten hat. Liebe steht da nur im Weg. Hier geht es um Fakten. Und die sprechen eindeutig für den ausgesuchten Schwiegersohn Angad.

Wenn da nicht…die Liebe wäre und seine Tochter Kavya sich bereits in einen anderen verliebt hätte.  Humpty Sharma hat nichts von dem, was der „Alpha-Punjabi“ Angad vorzuweisen hat. Aber er hat ein großes Herz und liebt Kavya. Nachdem er ihrem Vater seine Liebe gesteht, wird er erstmal von dessen Schlägertrupp verprügelt. Humpty kämpft aber für seine Liebe und so gibt ihm Kavyas Vater eine Chance: wenn er innerhalb von fünf Tagen einen einzigen Grund findet, warum Angad kein guter Ehemann für Kavya ist, darf er sie heiraten. An diesem Punkt hätte der Film wirklich eine spannende Auflösung des Konflikts bieten können: ein dunkles Geheimnis, das man dem Verlobten auf äußerst clevere Weise entlockt. Oder am Ende gibt Humpty zu, dass der Bräutigam perfekt ist und weil er möchte, dass Kavya ein perfektes Leben haben soll, gibt er sie frei, was wiederum dem Vater zeigt, wie sehr Humpty seine Tochter liebt. Nun. Es kommt anders. Ich musste ein wenig über mich selbst lachen, weil ich die Erwartungshaltung hatte, dass hier etwas Spannendes passiert. Mit der Erwartungshaltung war das Ende dann leider etwas lächerlich.

Ich fand den Film Humpty Sharma Ki Dulhania aber trotzdem sehr süß. Alia Bhatt kann die eigensinnige, moderne, gebildete Frau perfekt verkörpern. Trotz all ihrer emanzipierten Art möchte sie aber ihren Vater nicht enttäuschen und akzeptiert zuerst die arrangierte Ehe. Es gibt sehr viele Filme über arrangierte Ehen, da diese Form der Eheschließung  sehr oft in Indien stattfindet. In den meisten Filmen kommt es dann immer zum Drama, weil die Liebe dazwischen funkt. Liebe vs Vernunft. Also guter Stoff für romantischen Herzschmerz made in Bollywood.

Zu sehen bei Netflix: https://www.netflix.com/de/title/80073188

Hinterlasse einen Kommentar »

Porinju Mariam Jose – eine besondere Freundschaft

Ich muss diesem Film unbedingt einen Beitrag widmen, da ich durch diesen Film Fan von Malayalam-Songs wurde. Malayalam wird von 35 Millionen Menschen, vor allem im Bundesstaat Kerala an der Südwestküste Indiens gesprochen. Ein Handleser in Indien hat mir mal aus der Hand gelesen, dass ich ein großer Fan von indischer Musik bin. Man könnte meinen, das trifft ja vielleicht auf viele Indientouristen zu. Aber mich berührt indische Musik tatsächlich auf ganz spezielle Art und so auch die Musik dieses Films. Ich liebe diese Brass-Band, die den ganzen Film durch die Gegend zieht. Ganz besonders liebe ich diesen Song:

Im Film geht es um die Freundschaft von Porinju, Mariam und Jose. Porinju, der Held des Dorfes hat eine unerfüllte Liebesgeschichte mit Mariyam, einer taffen und starken Frau, die im Dorf Geld verleiht und sich gegen Männer zu wehren weiß. Jose und Porinju sind dicke Freunde. Bei einem der kirchlichen Umzüge durchs Dorf kommt es zu einem verheerenden Ego-Streit und artet in Gewalt aus.

Der Film hat mich nachhaltig beeindruckt. Auch weil er zu Teilen etwas abstoßend ist, aber irgendwie auf eine so sympathische Art und Weise, dass ich ihn wohl liebevoll in die Reihe SchleFaZ aufnehmen würde. Irgendwie schlecht, aber auch kultig. Das Trinkspiel wäre definitiv: jedesmal den Cocktail schlürfen, wenn geraucht wird. Ich habe noch nie einen Film gesehen, in dem so viel geraucht wurde! Da helfen auch die stetigen Hinweise nichts, dass Rauchen die Gesundheit gefährdet. Dieser Film ist eine einzige Hommage ans Rauchen. Was auch sehr ungewöhnlich ist, sind die beiden männlichen Helden des Films. An sich ja wohl eher Antihelden. Solche Typen würde man nie in einem Liebesdrama erwarten. Dickbäuchige ältere Dorfchaoten. Aber auch irgendwie wieder liebenswürdig, weil das mal keine abgehobene zum Bersten schöngefilterte Romanzenschnulze mit glattgebügelten durchgestylten Models ist. Die Brutalität der Dorfbewohner hat auf jeden Fall was von Haudraufmovies mit Bud Spencer und Terence Hill. Dass es am Ende dann unerwartet dramatisch ausartet erscheint dann zwar etwas zuviel…aber wer genug wahre Geschichten von aufgebrachten indischen Dorfbewohner kennt, der weiß, dass das durchaus so tragisch enden kann. Da reicht ja manchmal nur ein Gerücht, um vom wild gewordenen Mob gelyncht zu werden.

Also wer mal einen Film fernab langweiliger schnöder Schönheitsideale sehen möchte, der ist hier genau richtig. Er ist in jeder Hinsicht sehr unterhaltsam.

 

Hinterlasse einen Kommentar »

YESTERDAY – let’s celebrate The Beatles

DE (english version below)

Bei diesem Film sprang mein Herz im Dreieck, weil es nicht wusste, was es zuerst lieben sollte: den schwarzen Humor, die genialen Beatles-Songs oder den wunderbaren Hauptdarsteller Himesh Patel. Mir hat der Film mehr als nur gute Unterhaltung gegeben: er hat mich mit ganz viel Liebe gefüllt und wie die Beatles so passend singen: All you need is Love ❤

Nachdem ich den Trailer gesehen hatte wusste ich nicht so recht, was ich von dieser Filmidee halten soll. Eine Welt, in der niemand die Beatles kennt und der bis dahin erfolglose Musiker Jack, der sich als scheinbar einziger Mensch an sie erinnert, macht dann große Karriere mit den Beatles-Songs. Kann diese kühne Idee als Film überzeugen? Für viele ist das tatsächlich zu irrwitzig gedacht, vollkommen abwegig.

Witzig vor allem zu sehen, wie die heutige Filmindustrie mit den Beatles Songs umgehen würde. Statt „Hey Jude“  schlägt ihm zum Beispiel der großartig sich selbst spielende Ed Sheeran vor, den Song besser mit „Hey Dude“ zu singen. Ist moderner. Würden die Beatles Songs die heutige Jugend auch noch so mitreißen können wie damals? Es gibt auch so viele Momente, die oberflächlich gesehen gar nicht witzig sind, aber man muss trotzdem herzhaft lachen. Wenn z.B. Ed Sheeran und Jack nach ihrer gemeinsamen Show einen Songwriter-Wettbewerb starten und in dem Moment, als Jack anfängt seinen Beatles Song „The Long and Winding Road“ als eigene in 10 Minuten geschriebene Kreation vorzutragen weiß man als Zuschauer, dass niemand eine Chance hätte, gegen diesen Song zu gewinnen. Man stellt sich vor, wie geknickt Ed Sheeran gleich sein wird und das bringt einen schon im Voraus zum Lachen. Die überspitzte Darstellung seiner von Ed Sheeran übernommenen Managerin ist auch einfach nur köstlich. Sagt ihm ehrlich ins Gesicht, dass er aus Sicht der Musikindustrie furchtbar aussieht. Aber die Genialität seiner Songs ist ja nicht zu leugnen und das macht vieles wett. Sie ist knallhart, um mit ihm richtig viel Geld zu verdienen und im Zusammenspiel mit dem weichherzigen Jack ist das urkomisch.

Jack ist dann irgendwann am Ziel seiner Träume, die er damals als erfolgloser Musiker hatte, aber wie sollte es auch anders sein, befriedigt ihn das nicht wirklich. Denn da fehlt ja noch das Wichtigste: Die wahre Liebe. Als Star kann er nicht mit der Frau zusammen sein, die er liebt. Und ihm wird eigentlich immer wieder vor Augen geführt, dass er ohne die Beatles Songs immer noch der erfolglose Musiker von einst wäre. Also drängt es ihn, die Wahrheit aufzudecken.

Ich war sehr dankbar, dass die indischen Wurzeln von Himesh Patel so offensichtlich sind. Ich könnte mir keinen besseren Schauspieler vorstellen, der die Gehässigkeiten des Lebens mit so einer Engelsgeduld über sich ergehen lassen könnte. Der die Songs so gefühlvoll vortragen könnte. Er ist perfekt. Und seiner großen Liebe Ellie, gespielt von Lily James schaue ich seit Mamma Mia! sowieso immer gerne zu.

Es tut so gut, einen ganzen Film lang mit Beatles Songs berieselt zu werden und Jack auf die Reise zu begleiten, sich an die Texte zu erinnern, in dem er z.B. in Liverpool die Entstehungsorte der Songs aufsucht.

Danny Boyle (Slumdog Millionär / Trainspotting) und Drehbuchautor Richard Curtis (Tatsächlich… Liebe / Notting Hill) haben eine liebenswerte Musikkomödie geschaffen und ich kann beruhigen: es ist definitiv keine peinlich kitschige RomCom.

Als Beatles-Fan werde ich mir den Film definitiv nochmal anschauen.  Ich kann die Beatles feiern und herzhaft lachen und mit dem Hauptdarsteller mitfühlen. Love is all you need ❤

EN

In this movie I was positively overwhelmed because I didn’t know what I should love first: the black humor, the ingenious Beatles songs or the wonderful lead actor Himesh Patel. The movie has given me more than just good entertainment: it has filled me with a lot of love and how the Beatles sang so aptly: All you need is Love ❤

After watching the trailer, I didn’t really know what to think about the plot. A world where nobody knows the Beatles and the unsuccessful musician Jack, being the only person who remembers them, makes a great career for himself with their songs. Can this absurd plot work successfully in a film? For many people that seems too far off the beaten path.

Especially funny is to imagine how today’s film industry would deal with the Beatles songs. Instead of „Hey Jude“ for example Ed Sheeran, brilliantly playing himself, suggests singing the song better with „Hey Dude“ because it’s more contemporary. Would the Beatles songs still be able to move the youth? There are so many moments that are at first glance not funny, but you still have to laugh heartily. For example, when Ed Sheeran and Jack start a songwriting competition after their show together, and the moment comes when Jack starts performing the Beatles song „The Long and Winding Road“ as his own creation written in 10 minutes, you know that nobody has a chance to win against this song. Imagining how demoralized Ed Sheeran is going to be makes you laugh in advance.Also very funny is the role of his later manager. She tells him honestly from the point of view of the music industry, that he looks terrible. But his genial songwriting compensates that. She is very tough with Jack because she wants to make a lot of money. Her scenes together with the soft-hearted Jack are hilarious.

Jack is living his dreams but it doesn’t really satisfy him. Because the most important thing is still missing: true love. As a star, he can’t be with the woman he loves. And he is always reminded that without the Beatles songs he would still be an unsuccessful musician. So he wants to reveal the truth.

I was very thankful that the Indian origin of Himesh Patel is so obvious. I couldn’t imagine a better actor who could endure life’s troubles with such patience. He sang the songs so soulfully, he was perfect. And I loved to watch his true love Ellie, played by Lily James. I have been a big fan of her since Mamma Mia!.

It feels so good to be showered with the Beatle’s songs for a whole movie and to accompany Jack on the journey while remembering all the lyrics to the songs.

Danny Boyle (Slumdog Millionaire / Trainspotting) and screenwriter Richard Curtis (Actually … Love / Notting Hill) have created a lovable musical comedy and I’m happy to say: it’s definitely not an embarrassingly cheesy RomCom.

As a Beatles fan I will definitely watch the movie again. I can celebrate the Beatles and laugh heartily and sympathize with the main character. Love is all you need.

2 Kommentare »

Coming out in Bollywood

Ich hätte mir so gewünscht, dass dieser Film eine ernstzunehmende Auseinandersetzung mit dem Thema Homosexualität ist. Natürlich verstehe ich, dass man hier unfassbar vorsichtig ans indische Publikum herangehen muss. Wir wissen ja, wie schnell dort das Publikum ausflippen kann und Kinos in Brand steckt und Verwüstungen anrichtet, wenn etwas entgegen ihren traditionellen Ansprüchen und Vorstellungen ist. Aber diesem vollkommen weichgespülten Film können aus meiner Sicht nur Inder etwas abgewinnen, die sich mit diesem Thema noch nie so ernsthaft beschäftigt haben. Es ist der erste klassische Bollywoodfilm zu diesem Thema. Es gibt viele positive Kommentare von Indern. Und ja, ich bin da wohl nicht die Zielgruppe des unbedarften Zuschauers. Sicher ist es gut, einfach mal damit anzufangen, dann kann mich sich ja vielleicht steigern. Es muss sich steigern!

Die lesbische Hauptdarstellerin ist nicht im entferntesten lesbisch. Mit viel Phantasie kann man etwas in die Umarmungen mit ihrer Freundin hinein interpretieren. Aber eigentlich sind es nur gute Freundinnen. So gesehen könnte man eigentlich jedem Freundinnenpärchen Homosexualität unterstellen. Von Lovestory keine Spur.

Es wird zwar die Kindheit beleuchtet und wie die Hauptdarstellerin zu leiden hatte, nicht „normal“ zu sein. Aber irgendwie auch nicht dramatischer als jedes andere Kinderleben auch. Sonderlich geschädigt erscheint ihr jetziges Leben dadurch nicht.

Und das Coming Out in Form eines Theaterstücks. Tolle Idee. Nur so überhaupt nicht praktikabel umsetzbar im Leben eines homosexuellen Menschen.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass dieser Film irgendwas bewirkt. Und wenn man Rajkumar Rao Fan ist, ist der Film sehr enttäuschend.

Aber vielleicht könnt ihr dem Film ja etwas abgewinnen:

https://www.netflix.com/de/title/81076749

2 Kommentare »

Photograph – unaufgeregt romantisch

Es war ein Wechselbad der Gefühle an diesem vom Nieselregen durchfeuchteten Mittwochabend in Berlin. Draußen vor der Pressekonferenz im Hyatt hatten sich nur wenige Menschen versammelt, um die Hauptdarsteller von „Photograph“ Nawazuddin Siddiqui und Sanya Malhotra zu begrüßen. Wir wähnten also unsere Chancen überaus gut, Autogramme und Bilder zu bekommen, bevor man am roten Teppich aufgrund dichteren Gedränges leer ausgeht. Zuerst wurde Sanya Malhotra mit dem Auto vorgefahren. Sie war so überaus freundlich und gut gelaunt und machte fleißig Fotos mit den Fans und fragte uns, ob wir den Film später mit ansehen. Dann dauerte es noch eine Weile, kamen die anderen Autos angefahren. Ein Kreischen nach Nawaz ging los, aber nein, es war nur sein Bruder, wie er dann erklärte. Wie aus dem Gesicht geschnitten, ein klein wenig fülliger als Nawazuddin, ohne Bart. Dann kam Nawazuddin himself. Kein Bad in der Menge, nur ein kurzes Foto und ein Autogramm und schon war er drinnen verschwunden. Was?! Der Mann, den man im Film sogar als Mörder sympathisch findet, war so ein Grummel? Tausend Fragen schießen einem durch den Kopf: hat er vielleicht einfach einen schlechten Tag, ist ihm das einfach nur unangenehm, mag er Menschen allgemein nicht, ist er im wahren Leben ein Grummel? Nicht der Ansatz seines zauberhaften Lächelns aus seinen Filmen. Wie enttäuschend! Nachdem wir uns beim Inder etwas aufgewärmt hatten, wollten wir es dann doch nochmal im Friedrichstadtpalast versuchen, ihm etwas näher zu kommen. Schließlich hat man einen Nawazuddin nicht alle Tage hier. Und siehe da, dort kamen wir dann also noch zu unseren Autogrammen und Bildern. Aber immer mit dem Gefühl, dass er diese Prozedur nur notgedrungen über sich ergehen lässt. Ein sehr ambivalentes Gefühl und ich hatte die Befürchtung, dass mir nun sein Film gar nicht mehr so gefallen würde.

Zum Glück zerschlug sich diese Befürchtung. Das Film-Nawazuddin-Ich ist einfach immer großartig. Die größere Herausforderung nach dieser ganzen Aufregung war eher, sich auf diesen absolut unaufgeregten ruhigen, sensiblen Film einzulassen. Eine ganz und gar schüchtern aufgebaute Romanze. Rafi verdient sein Geld in Mumbai mit dem Fotografieren von Touristen. Er wird von allen in seiner Umgebung gegängelt, dass er endlich heiraten soll, er sei ja fast schon zu alt dafür. Seine Großmutter tritt schließlich in den Medikamentenstreik, damit er sich endlich eine Frau sucht. Nachdem er eines Tages auf die angehende Buchhalterin Miloni trifft, ein Foto von ihr macht und sie ihm nicht mehr aus dem Kopf geht, schreibt er seiner Großmutter, dass er endlich eine Braut gefunden hat und erfindet einen Beziehung mit Miloni, deren Namen er bis dahin nicht mal kennt und die er „Noori“ nennt, nach einem Lied, das er beim Schreiben des Briefes hört. Kaum erfährt die Großmutter von ihrem Glück kommt sie schnellstens nach Mumbai gereist, um die zukünftige Braut kennen zu lernen. Miloni spielt dieses Spiel tatsächlich mit, denn auch ihr ging Rafi nicht aus dem Kopf, der so ganz besondere Fotos von ihr macht und so langsam, ganz zart und behutsam kommen sich die beiden auch wirklich näher. Die Großmutter bringt sehr viel Humor in die Szenerie, wenn sie geradezu heraus sagt, was sie über das Prinzesschen denkt. Ein bisschen ungewohnt ist es, dass die studierende Tochter offensichtlich ohne Nachfragen der Eltern sehr viel Zeit außerhalb des Hauses verbringen darf. Das habe ich sonst noch selten in einem indischen Film gesehen und erscheint mir zu unrealistisch. Die offensichtlich unterschiedlichen Lebenswelten wären im wahren Leben wohl auch ein eher unüberwindbares Hindernis: er aus dem Dorf in einem Raum mit mehreren anderen Männern lebend und sie aus reicherem Hause mit Dienerin. Aber wir dürfen uns das Ende der Geschichte ja schon wie in Lunchbox schön denken. Die Wirklichkeit sieht anders aus. Von daher eher hoffnungslos romantisch gedacht.

Wunderbare Kameraführung, die Handlung kommt durch wenige feinfühlige Gesten und ohne viel Gerede voran. Man kann sich viel selber denken, während hier eine ganz zarte Blüte der Liebe austreibt. Das Liebespaar nimmt man den beiden auf jeden Fall ab, es könnte genauso gewesen sein, sie bilden eine Einheit ungeachtet ihrer unterschiedlichen Herkunft.

Leise, unaufgeregt, feinfühlig. Etwas für  Romantiker. Kommt ab 11.April regulär ins Kino.

1 Kommentar »