Bollywoodelfe's Blog

Eine deutsche Sicht auf Bollywood, Indien , Pakistan

Sehenswertes in Lucknow

Nach Lucknow verirren sich nicht ganz so viele Touristen, da es angeblich nicht so viele Sehenswürdigkeiten gibt. Ich finde Lucknow aber durchaus sehens- und erlebenswert.

Ob hier wirklich das reinste Urdu und Hindi gesprochen wird, mag ich mit meinen wenigen Urdu und Hindi-Kenntnissen nicht zu beurteilen, aber der Ort ist wohl bekannt dafür.

Am sehenswertesten ist der Bara Imambara („Großes Haus des Imams“).

 

Um hier hineinzukommen, muss man die Schuhe abgeben. Mit ein wenig Glück bekommt man sie am Ende auch wieder, denn die Leute, die die Schuhe entgegen nehmen, sehen in ihrer Zettelwirtschaft offensichtlich nicht so recht durch.

Imambara Lucknow

Imambara Lucknow

Im Dachgeschoss befindet sich ein großes Labyrinth. Unser Führer bot uns an, das Labyrinth allein zu erkunden. Darauf wollten wir uns aber nicht einlassen, denn die Gänge waren sehr schmal und es waren sehr viele Leute darin. Uns war etwas mulmig, denn eine kleine Panik und das Drama wäre groß.

Imambara Lucknow

Imambara Lucknow

Hier wurde viel wert auf Gebäudetechnik gelegt. Selbst ein leises Flüstern ist noch 3 Labyrinthgänge weiter zu hören. In diesem großen Saal kann man hören, wenn auf der anderen Seite ein Streichholz entzündet wird.

Imambara Lucknow

Imambara Lucknow

Dieser Brunnen diente als Art „Kamera“. Man sah sehr deutlich, wer sich am Eingang bewegte. Ebenso konnte man von drinnen sehr weit nach außen zum Eingang sehen. Unwilkommene Gäste konnte so schnell entdeckt und bei Bedarf von Bogenschützen beschossen werden, die selbst unsichtbar blieben.

 

Imambara Lucknow

Imambara Lucknow

Imambara Lucknow

Imambara Lucknow

Für die meisten Leute waren wir eine Art Alien, Menschen von einem anderen Stern, vor die man sich einfach mal so hinstellte und beobachtete, wie diese kleinen Kinder.

Imambara Lucknow

Imambara Lucknow

Nach getaner Touristenerkundung war eine Stärkung willkommen. Das Royal Cafe eignet sich am besten dafür, da man dort z.B. das Pani Puri, auch als Gol gappa bekannt, zu sich nehmen kann. Hier wird nämlich Trinkwasser verwendet. Alles andere wäre für den weiteren Verlauf der Reise zu gefährlich gewesen. Das Wasser gibt es z.B. in der süßen und sauren Variante. Man sollte die Teile im Ganzen verzehren, ansonsten endet das Verspeisen in einer großen Kleckerei.

 

Die Sonne geht in Lucknow so wunderschön glutrot unter.

Lucknow

Lucknow

Nach Sonnenuntergang lohnt sich ein Besuch im beleuchteten Elefantenpark Ambedkar Memorial Park.

In Lucknow gibt es auch einen großen Markt, wo man sich überall Mehndi machen lassen kann.

Mehndi Lucknow

Mehndi Lucknow

Und wie überall Sari-Geschäfte, in denen nur Männer arbeiten, die einem dann auch die Ware entsprechend präsentieren, was ihnen sichtlich Freude bereitet 🙂

Das Allerallerbeste, was ich in Lucknow erleben durfte, war die Fahrt mit einem Moped durch diesen abenteuerlichen Verkehr! In Deutschland ist das immer ein großer Aufwand: Helm, entsprechende Kleidung, immer schön an die Regeln halten. Und da springt man einfach ohne Helm aufs Moped und fährt so, wie man gerade eben durchkommt. GRANDIOS!

Also durchaus eine Reise wert, dieses Lucknow.

Unsere Reiseleiterin war Anjana Singh von Hindi-Online, die diese tolle Reise immer im März anbietet.

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Holi-tastic!!!

Nun bewerben wieder unzählige Anbieter das importierte „Holi-Festival“ für Deutschland, und ich kann mit Stolz sagen, dass ich das echte Holi-Fest diesmal in Indien miterlebt habe…

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Bereits am Vorabend des Holi-Festes kann man schon „vorfeiern“,  sich innerhalb der Familie darauf einstimmen und sich mit Farben beschmieren. Da dies in der Wohnung geschieht, ist man hier etwas vorsichtig, aber die Böden sind meist darauf eingerichtet und die Fliesen abwaschbar. Auch werden überall große Lagerfeuer angezündet. Hier kann man alte Sachen hinein feuern (z.B. auch alte Hautschuppen), damit die Erneuerung beginnen kann. Willkommen Frühling.

Bereits auf dem Weg nach Lucknow, wo wir das Fest bei der Familie unserer Reiseleiterin Anjana erleben durften, waren die ersten farbigen Menschen unterwegs. In der Woche konnte man immer wieder gefärbte Kleidung entdecken.

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Beeindruckend fand ich, wie zärtlich man sich gegenseitig die Farbe ins Gesicht schmiert. Das besondere ist ebenso, dass gesellschaftliche Grenzen zu diesem Fest aufweichen. Die niederen Kasten dürfen zusammen mit den höheren Kasten feiern. Das macht dieses Fest für mich noch sympathischer. Und diese Farben! Kein Vergleich zu den Farben, die ich bisher in Deutschland auf den Festivals kennengelernt habe. Bio-Farben, so wunderschön leuchtend und duftend! Natürlich gab es auch andere Farben…Farbschaum, Farböl, Farbwassereimer…einen solchen bekam ich dann leider auch ab, und die Farbe ließ sich sehr schlecht wieder abwaschen. Trotz Einölung am Morgen. Aber nach ein paar Tagen ging auch die hartnäckige Lila-Farbe vom Rücken weg.

Wir haben das Fest in einer bewachten Wohnsiedlung gefeiert. An einem zentralen Platz war eine Tanzbühne mit DJ aufgebaut. Hier haben wir uns dann einfach zu den vielen tanzenden Menschen gesellt, die uns ohne Scheu und mit viel Freude in ihre Mitte aufnahmen und fröhlich mit uns tanzten.

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Wichtiges Instrument sind auf jeden Fall Wasserpistolen, damit die Pulverfarbe auch schön verschmiert.

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Also eines ist klar: nachdem ich nun das originale Holi-Fest mit erlebt habe, werde ich mich den kommerziellen Versionen verweigern, da der ursprüngliche Sinn des Festes so ganz und gar nicht vorhanden ist, der erst den wirklichen Spaß ausmacht.

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Unsere Reiseleiterin war Anjana Singh von Hindi-Online, die diese tolle Reise immer im März anbietet.

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