Nach meiner ersten Indienreise hatte ich einen sehr ambivalenten Eindruck von diesem unglaublichen Land und dachte eigentlich, dass nun bei jeder Reise auch immer unbehagliche Situationen auf mich zukommen würden: auf Schritt und Tritt nervige Verkäufer, ein unsichtbares Schild „nimm mich aus, ich hab’s ja“ auf der Stirn. Zwielichtige Situationen mit Polizisten, sich als Frau immer als potentielles Opfer von Gewalt und Diskriminierung zu sehen. Der Drang, dieses Land noch einmal zu besuchen, hielt sich tatsächlich in Grenzen. Bis Mumbai mich dankenswerterweise eines Besseren belehrte. Was auch hauptsächlich daran lag, dass die beiden Frauen, bei denen wir ein paar Tage lebten als wäre es unser Zuhause, ungewöhnlich stark und durchsetzungsfähig sind und sich nichts gefallen lassen. Darüberhinaus wurden wir in Mumbai nie bedrängt und zu jeder Zeit von allen freundlich behandelt. Da ich diese beiden starken Frauen gern unterstützen möchte, empfehle ich bei einer Reise nach Mumbai eine Tour mit Fabby zu machen (Facebook: Follow Fabby Tours oder Instagram: Fabby ). Mit den folgenden Bildern möchte ich eure Reiselust wecken:
Da wir riesige Fans des Films „Gully Boy“ sind, durften wir eine Tour durch ein muslimisches Viertel machen, in dem man sich haargenau so vorkam, als würde man geradewegs durch die Filmkulissen schweifen.
Als Fortbewegungsmittel sollte man alles einmal erleben: zu Fuß, immer bereit zum Sprung, da man sich die Straße mit allen anderen Verkehrsteilnehmern teilen muss. Mit einem der Taxis fahren, jedes für sich fast künstlerisch im Inneren gestaltet und billiger als ein Ticket hier mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Mit dem Bus, wo der Schaffner einem noch persönlich den Fahrschein verkauft und die kommen, wann sie eben kommen. Mit dem Zug, in dem Popcorn verkauft wird und das auch sehr passend ist, da man sich wie in einem Bollywoodfilm vorkommt. Roller und Fahrrad sind eher next level und nur was für ganz Hartgesottene.
Die Tuktuks sind aus der Innenstadt verbannt, da so schon alles verstopft ist. Die fahren dann eher in den Außenbereichen. Zum Beispiel zu Shahrukh Khans Haus. Ja, wir waren auch da. Nur er nicht. Wir verpassten uns quasi am Flughafen. Er kam aus der Schweiz zurück und ich flog nach Sri Lanka. Hätte ich ihn noch am Flughafen gesehen, wäre es sicher zum wilden Tumult gekommen 🙂
Die Fischer bei ihrer täglichen Arbeit erleben ist nicht nur geruchstechnisch unvergesslich.
Hier das fast idyllische Fischerdorf, dort hinten die modernen Hochhäuser, in denen die reichen Bollywoodstars leben. Kontrastreicher könnte es nicht sein.
Ganz besonders spannend fand ich den Ausflug in einen Filmpark, in dem zahlreiche Bollywoodfilmkulissen stehen und wo auch jederzeit Filme gedreht werden. Wir hatten die Chance, dort auch eine Show zu sehen, in der ich ein unglaubliches Salman Khan Double erleben durfte. In Sachen Coolness steht er dem Original in Nichts nach und ich würde mal behaupten, er kann sogar viel besser tanzen^^.
Ganz besonders angetan haben es mir die vielen Katzen <3. Ich liebe Katzen und sie helfen einem in manchen Augenblicken, in denen man fast durchdreht, weil die Stadt 24h lang ein einziges Hupkonzert ist, dass man für einen Moment abschalten kann und sich dann weiter auf diese wahnsinnig spannende Stadt konzentrieren kann.
Ein außergewöhnliches und einzigartiges Erlebnis, sich den wunderschönen Sonnenaufgang anzusehen, bietet sich beim Sitz des Gouverneurs von Maharashtra. Wir hatten sogar das Glück, ihn dann auch persönlich anzutreffen und für Bilder zu posieren. Wer weiß, in welcher regionalen Zeitung wir nun als Ehrengäste zu sehen sind, denn wir waren die einzigen Touristen bei unserer Tour. Auch für die Einheimischen ist diese Sonnenaufgang-Tour etwas ganz Besonderes und noch gar nicht so lange möglich.
Das Gateway of India ist zwar ein Ort, an dem man dann doch auf sehr viele Touristen trifft, aber aufgrund des Films „Photograph“ mussten wir einfach an diesen denkwürdigen Ort. Leider wurden wir dann natürlich auch etwas „abgezockt“, wie man das mit Touristen eben so macht, aber da es unsere einzige Abzockaktion bis dahin war, konnten wir das verkraften. Man sollte den Preis und Anzahl der Bilder vorher festklopfen und sich auf keine weiteren Diskussionen im Nachhinein einlassen.
Ein Besuch auf den Märkten ist immer spannend und auch teilweise eine Zeitreise. Das Streetfood war unheimlich lecker und hat uns in keinster Weise geschadet (immer meine Angst). In Mumbai wird gerade viel abgerissen und neu gebaut. Zum Leidwesen der ärmeren Menschen. Das Wohnen in Mumbai ist unheimlich teuer und wird so immer unerschwinglicher.
Wir waren zwar nur vier Tage in Mumbai, haben aber unfassbar viel erlebt, dank der Expertise von lovely Fabby. Dass man sich im Leben immer zweimal sieht, wäre für mich ein sehr schöner Ausblick.