Bollywoodelfe's Blog

Eine deutsche Sicht auf Bollywood, Indien , Pakistan

Heiraten wie im Bollywoodfilm

- Februar 24, 2010

Auf der Seite http://www.1001hochzeiten.de/trauung/erlebnis-hochzeiten/traumhochzeit-in-indien.html berichten Christopher aus Österreich und Shruti aus Indien über ihre Hochzeitsfeier in Hyderabad. Dies war eine hinduistische Heirat und die Rituale für dieses Gebiet und diese Religion werden hier ausführlich beschrieben: http://www.1001hochzeiten.de/trauung/erlebnis-hochzeiten/heiraten-in-indien-die-braeuche.html. In diesem Fall dauerte die Hochzeit sechs Tage.

Ich konnte bisher noch keiner solchen Hochzeitsfeier persönlich beiwohnen, aber zumindest durfte ich mir ein Video von einer pakistanischen Hochzeit in Karachi anschauen. Hier gab es 4 Ereignisse zu feiern:
1. Magni: Verlobung
2. Mehndi Party: Bemalung der Braut mit Henna
3. Nikkah: Heirat, meistens finanziert von Brauteltern
4. Valima: Feier, meistens finanziert vom Eltern des Bräutigams
Traditionell hatten die Eltern des Bräutigams die Braut für ihn ausgesucht. Die Brüder des Bräutigams waren mit der Wahl nicht ganz so einverstanden und meinten, die Eltern hätten die Erstbeste genommen und sich gar nicht großartig angestrengt, eine schöne Frau für ihren Bruder zu finden. Wie gemein:-)
Die Braut war bis zur Unkenntlichkeit geschminkt, im wahren Leben nicht wiederzuerkennen und ihr Gesicht wirkte wie eine Maske, Mimik ausgeschlossen, sonst wäre die ganze teure Beautybehandlung dahin gewesen. Die schönen, prächtig bestickten Kleider machten sie fast bewegungsunfähig und so saß sie die meiste Zeit auch nur regungslos da.
Am lustigsten fand ich, dass die Schwester der Braut Geld erpressen kann, indem sie die Hand des Bräutigams festhält und erst wieder loslässt, wenn er sich freikauft. Die Familie des Bräutigams fand das allerdings nicht sehr witzig, da das kleine Mädchen eine unverschämt hohe Summe forderte. Oder es werden die Schuhe versteckt und erst gegen Geld wieder herausgerückt.
So eine Heirat kann ziemlich teuer werden, allein für die Ausstattung der Braut kamen in diesem Fall ganz beträchtliche Summen zustande:
Schönheitssalon: 10.000 Rupien
Kleidung für eine Feier (es gibt ja mehrere): 25.000 Rupien
Schmuck: 70.000 Rupien
Und das wie gesagt nur die für die Ausstattung. Hinzu kommen ja noch die Örtlichkeiten für die Feierlichkeiten und die Verkostung. Üblicherweise werden auch alle Nachbarn eingeladen. Zur Feier des Tages gibt es natürlich Biryani, Korma, Roti, Kheer, Chai, Icecream, Softgetränke…was das Herz begehrt. Während der Feier wurde fleissig gefilmt und mit einem Bollywoodsong nach dem anderen untermalt, so dass man sich beim Anschauen tatsächlich wie in einem lebendig gewordenen Bollywoodfilm vorkam.
Auch auf die Fotos wird sehr viel wert gelegt und entsprechend teuer präsentiert.
Insgesamt kostet so eine Heirat ein Vermögen und so wundert es nicht, dass die Herren meist schon mitten im Berufsleben stehen und etwas reifer sind, denn so eine Heirat möchte erst einmal finanziert sein.

 

Also schön anzusehen wars auf jeden Fall und auf jeden Fall unvergeßlich fürs Brautpaar.
Was habt ihr bisher für Erfahrungen mit Hochzeiten aus Indien oder Pakistan gemacht? Würdet ihr lieber das traditionelle weiße Brautkleid bevorzugen oder fändet ihr die farbigen, reichhaltig bestickten Kleider schöner?

4 responses to “Heiraten wie im Bollywoodfilm

  1. Anita sagt:

    Tolle Beschreibung…. wie war deine Hochzeit? was hast du eigentlich damals angehabt?

    • mein Hochzeit war leider ganz unspektakulär, aber dafür bin ich bei jedem Tanzauftritt ganz in Bollywood-Kleidung gekleidet. Inzwischen habe ich bestimmt so an die 20 Kostüme 😀

      • Anita sagt:

        Hauptsache Sache, dass große Leibe des Lebens gefunden hast oder? wie sieht dein Mann aus? ist er richtig dunkeler oder heller. Bei uns in Indien zählt die Farbe sehr wichtige Rolle, aber in Pakistan dagegen, weil die meisten Leute helle Hautfarbe haben.

  2. Anita sagt:

    sorry, wenn meine Frage sehr privat war.

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